Zwei wunderbare Wochen in Italien: auch in Restaurants, Almenwirtschaften und Gartenlokalen gewesen. Wieder in Erfurt im Restaurant: wunderbare Pleite erlebt.
Das Viel Nois in St. Peter (Villnösser Tal in Südtirol) ist Restaurant, Pizzeria, Café, Bar und Treffpunkt, das Essen vielfältig und sehr gut, der Service ausgezeichnet. Persönliche Begrüßung durch den Chef Franz Messner, seine Frau oder Tochter Stefanie. Ein Tisch, die Speisekarte, bestellen. Am ersten Abend das erste Getränk auf´s Haus. Es wird frisch gekocht, dem Pizzabäcker darf man zuschauen bei seiner Arbeit. Die Speisen- und Getränkekarte ist seitenlang, für jeden Geschmack und Preis ist da was zum Essen und Trinken drauf. Hausgäste bekommen 10 Prozent Rabatt und immer einen Tisch, auch wenn das Restaurant voll ist.
Wir sind von Familie Messner eine Woche lang verwöhnt worden: menschlich, kulinarisch und durch ausgezeichneten Service. In Malcesine am Gardasee und in Verona haben wir auch unter freiem Himmel und in Restaurants gegessen und getrunken. Wir können das alles nur loben.
Und nun das. Am ersten Tag wieder in Erfurt, wir gehen zum Mittagessen, denn unser Kühlschrank ist leer. Das Restaurant verfügt über einen Garten am Rande der Stadt. Wir sind dort seit über 30 Jahren immer mal wieder zu Gast.
Wir bestellen drei Getränke und drei Essen plus Salat von der Karte. Wir haben Zeit und beobachten die vorbeifahrenden Straßenbahnen, die Baustelle gegenüber, die Gäste an den Nachbartischen. Unser Gespräch dreht sich um unsere frischen Urlaubseindrücke.
Nach etwa 50 Minuten serviert die Chefin persönlich die drei Essen. Frage so nebenbei: Sind 50 Minuten Wartezeit für drei Essen hier normal? Die Antwort:
„Wenn alle Gäste gleichzeitig kommen und alle à la carte bestellen, dauert es halt so lange.“
Sie murmelt noch was vom fehlenden Personal und wünscht pflichtgemäß Guten Appetit.
Jetzt dämmert´s mir. Selbst schuld! Die 50 Minuten Wartezeit auf´s Essen haben wir uns selbst eingebrockt. Warum kommen wir wie alle Gäste zur gleichen Zeit? Warum bestellen wir wie alle Gäste einfach so von der Karte?
Nochmal: Selbst schuld!
Ganz nebenbei: das Essen war lauwarm, die Bratkartoffeln blaß unterm Ei vom Bauernfrühstück. Hier haben wir schon besser gegessen.
So sind wir im Alltag in Erfurt ganz schnell angekommen. In einem Restaurant im Garten am Rande der Stadt. Mahlzeit! (mip)
PS.
Ach ja, die vom Haus spendierten Mühlentropfen haben wir stehen gelassen. Wegen unserer blöden Frage.