Besucher flanieren wieder durch das weitläufige Bauhaus-Museum in Weimar. Kein Gedränge und Geschiebe, kein Grundrauschen wie im Eröffnungsjahr 2019. Da bleiben Zeit und Muße für einen entspannten Rundgang und neue Entdeckungen.
… mehr lesenArtikel aus der Kategorie Medien
Nietzsche digital – für Alle und Keinen
„Der philosophische Superstar fliegt jetzt durchs Netz zu Ihnen und Euch.“ Das twittert die Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar, Ulrike Lorenz, letzten Freitag. Sie kündigt einen „Parcours der Moderne digital“ mit Friedrich Nietzsche Superstar an. Ein Parcours mit vielen Hindernissen.
… mehr lesenBachs himmlische Musik im mythischen Ort
Die historische Weimarer Schlosskapelle brannte 1774 ab. Sie ist virtuell architektonisch und akustisch wieder auferstanden mit Bachs Kantate „Himmelskönig, sei willkommen“.
… mehr lesenErworben. Verloren. Wieder zurück.
Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle/Saale rekonstruiert und präsentiert seine vor 100 Jahren entstandene Sammlung der Klassischen Moderne als physische und virtuelle Ausstellung. Als „Sahnehäubchen“ gibt’s Meisterwerke von fünf Bauhausmeistern dazu.
… mehr lesenWerden Wahlen im Netz gewonnen?
NEIN, sagt der Politik- und Digitalberater, der Blogger Martin Fuchs. JA, entgegnet ihm der Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt TLM, Jochen Fasco, mit der Einschränkung, „wenn es knapp wird.“
… mehr lesenSchülerzeitungen, Preise und Reden
Die Zeitung ist ein Kulturgut und hat ihre Qualitäten. Gut, dass Schüler in Thüringen selbst Schülerzeitungen machen. Dafür gibt es Preise, darüber wird geredet. … mehr lesen
Digitale Brücken zu Luther, ins Museum …
Der analoge Goethe schreibt. Der digitale Luther läuft. Beide sollen für mehr Aufmerksmakeit und Besucher in Burgen, Schlössern, Kirchen, in Museen, Ausstellungen und im ganzen Kulturland Thüringen sorgen.
Online, Journalisten und ein Bauchgefühl
Der Titel der Tagung hat mich eher abgestoßen. Zum Glück gab es einige Denkanstöße und neue Informationen. Vor allem Sven Oelsners Positionen haben mich nachdenklich und neugierig gemacht. … mehr lesen
Schnellschuss geht nach hinten los
„Erfurt leistet sich vor allem noch seine kulturellen Angebote“, titelt die Thüringer Allgemeine, Ausgabe Erfurt, am 2. April 2015. Na was denn sonst, was macht Erfurt lebenswert?, muss ich dazwischenrufen. Seine vielfältige Kultur! … mehr lesen
Bloggen, posten, Tausende lesen
Dröges Thema? KulturEntwicklungsKonzepte für zwei Thüringer Regionen. Die mediale Berichterstattung tendierte fast gegen Null. Und dann das. Im Netz tobte ein kleiner Sturm. … mehr lesen
Menschenjäger aller Art
Zwölf Millionen Besucher zählte die Tageszeitung Thüringer Allgemeine (TA) im Jahr 2014 auf ihrer Internetseite. Die am meisten gelesenen Artikel handeln von Menschenjägern aller Art. Was sagt uns das über die Zeitung und ihre Leser? … mehr lesen
Soziale Medien? Nein, danke
Habe ich mich verhört? „Ich lasse über Facebook twittern.“ Das ist kein Versprecher von Andreas Bausewein, Oberbürgermeister von Erfurt und SPD-Chef in Thüringen. … mehr lesen
Noch nie so viele Zeitungsleser
Der Chefredakteur der TA hat hart recherchiert und gezählt. Noch nie hatte seine Zeitung so viele Leser und Clicks im Netz. Da machen wir mal `ne Gegenrecherche. … mehr lesen
Onliner sind was Besonderes
Jetzt kenne ich die Kalkscheune in Berlin, gleich hinterm Friedrichstadtpalast. An diesem gastfreundlichen Ort trafen sich letzten Samstag 300 Online-Journalisten zu „Besser Online 2014“. Auch wenn ich kein Onliner bin, bin ich reingelassen worden. … mehr lesen
Ich komm dann mal NICHT
„Nur das beiliegende Bändchen berechtigt zum Einlass.“ So steht es in Ihrer Einladung, … mehr lesen
Im Rausch im Museum zwitschern
Tweetup. Schon wieder so ein neumodischer Begriff, der auch in Museen und anderen Kultureinrichtungen auftaucht. … mehr lesen
140 Zeichen oder mehr. Journalisten erzählen Geschichten
Bin ich bescheuert? Da sitze ich bei einer Lesung mitten im Publikum, fotografiere (nee, ich knipse) und zwitschere via Smartphone meine 140-Zeichen-Nachrichten plus Foto in die Welt. … mehr lesen
Auf dem Weg zu einem Ostdeutschen Journalisten-Verband
Der Kollege sitzt in der Redaktion am Schreibtisch. Er kippt vom Stuhl. Herzinfarkt. Zwei Kollegen leisten erste Hilfe. Der Notarzt kommt. Der Kollege wird gerettet. Mittlerweile sitzt er wieder am Schreibtisch und arbeitet. … mehr lesen
Auf der langen Bank ist es so gemütlich
So ein Verbandstag der Journalisten in Thüringen wie morgen in Eisenach ist vergnügungssteuerpflichtig. Deshalb kommen so viele, die alle in einen Klassenraum passen würden. … mehr lesen
Tageszeitungen in Thüringen: Weniger produzieren mehr
Sie sind genervt und reden sich ihre Welt schön. Drei Chefs von Thüringer Tageszeitungen sitzen diese Woche am Medienstammtisch des DJV Thüringen in Erfurt und reden übers Geschäft. Zuhörer und Zwischenrufer in der Runde kommen vom öffentlichen-rechtlichen und privaten Rundfunk, aus der Landesregierung, von Pressestellen, aus der Uni Erfurt, sind Journalisten aller Medien.
Die Zeitungschefs sind genervt über Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart und seine steilen Thesen, weil der und andere die Branche schlecht reden. Denn die Zeitungswelt, zumindest in Thüringen, ist schön, bunt, vielfältig. Ja, ganz richtig: hier herrschen Themen- und Meinungsvielfalt. Die Tageszeitungen „bemühen sich um eine eigene Handschrift“, sagt einer. Zeitungskrise? Aber nein. Na ja, die Journalisten müssen schon ein bisschen mehr arbeiten und sich umstellen.
Aus den Redaktionen raunt es: Weniger produzieren mehr. Weniger Journalisten recherchieren und schreiben mehr Beiträge, produzieren mehr Zeitungsseiten, arbeiten länger und intensiver. Denn die Rendite in den Zeitungshäusern stimmt nach wie vor. Also 25 Prozent, wie bei manchen Banken vor der Krise. Oder nur fünf, wie einer meint? Der Jenaer Medienökonom Wolfgang Seufert hat gerade festgestellt: Seit 2006 haben sich die Verlagsüberschüsse verdoppelt, weil die Lohnkosten unterdurchschnittlich gestiegen und die Produktivität pro Kopf (Journalist) gestiegen ist.
Egon Olsen selig hatte immer einen Plan, um seinen nächsten Coup zu starten. Und die Zeitungschefs? Die reden viel übers Geschäft und wenig übers Blattmachen. Wann ist ein Thema heute ein Thema für die Zeitung? Was ist eine gute Geschichte? Was macht heute eine Zeitung aus? Einer der Chefredakteure sagt: „Die Zeitung ist immer gleich groß“, und sie erscheint alle 24 Stunden. Der lebt noch in der analogen Welt und bleiernen Zeit. Nee, stimmt nicht. Minuten später schwafelt er vom Channel-Manager. Hat doch schon mal was von der digitalen Welt und vom Internet gehört.
Die Thüringer Tageszeitungen sind im Netz, na klar. Die drei aus dem Süden des Landes sind „insuedthueringen.de“ online, aber die Zeitungen tragen andere Namen. Die Bezahlschranke hat sich letzten Herbst gesenkt, bisher 650 Abonnenten ist das einige Euro im Monat zusätzlich wert. Die drei großen Zeitungen aus dem Essener Konzern sind mit ihren jeweiligen Namen und Farben online, auch wenn es auf den Seiten tüchtig durcheinander geht und vieles gleich ist. Macht in Zukunft eine Zeitung im Netz und auf Papier, handwerklich gut, aktuell, vielfältig bei Themen und Meinungen.
Die großen Chefs in Essen haben die Zukunft im Blick, kündigten sie gestern in ihrer „Freitags-Mail“ an. Sie wollen „ein Zeitungsboard etablieren, in dem die Weichen für die Zukunft des Zeitungsbereichs gestellt werden.“ Sie sollten mal die Journalisten fragen, die täglich Zeitung machen. Weniger produzieren mehr. Das ist die Gegenwart. War das nicht mal so ein Spruch aus der alten Kiste? Das Ergebnis ist bekannt. Das Land ging unter. (mip)