Die Ausstellung im Erfurter Hauptbahnhof dokumentiert „Neue Architektur in Thüringen“ anhand von 68 Bauten in 29 Städten. Zum „Tag der Architekturen“ am 25./26. Juni können alle Objekte vor Ort besichtigt werden.
Architekten, Landschafts- und Innenarchitekten sowie Stadtplaner haben aktuell gut zu tun. Bürger, Behörden und Institutionen investieren in Neu- und Altbauten, erweitern bestehende Objekte. Sie lassen alte Gebäude und Ensembles nach modernen Standards energetisch und gestalterisch modernisieren und aufwerten.
Der Geschäftsführer der Architektenkammer Thüringen, Ulf Pleines, nennt stellvertretend den gelungen Erweiterungsbau am Lutherhaus in Eisenach, das selbst grundlegend saniert und modernisiert worden ist. Das sei auch ein Beispiel für nachhaltiges Bauen, indem alte Bausubstanz durch Architekten für heutige Bedürfnisse aufgewertet wird. Dieser Trend sei auf für Wohnbauten deutlich erkennbar. Altes wird modernisiert und erweitert nach heutigen Standards und für zeitgemäße Nutzungen.
Die in der Ausstellung dokumentierten 68 Bauwerke bilden die ganze Bandbreite aus Baukunst, Städtebau und Landschaftsgestaltung ab. Mehr als ein Drittel aller Projekte sind Wohnbauten vom kleinen, schmalen Stadthaus in einer Baulücke über das klassische Einfamilienhaus bis hin zu ganzen Wohnquartieren. Beim Blick auf die Thüringenkarte liegen hier die Städte Erfurt, Weimar und Jena vorn.
Unter den Kulturbauten fallen die neue „Arche Rhön“ in Kaltenwestheim sowie die sanierte und umgebaute Interimsspielstätte Redoute des Deutschen Nationaltheaters in Weimar auf. Der in seiner Kubatur auffällige, langgestreckte und emporragende Neubau „Arche Rhön“ vereint eine Ausstellungsfläche mit einem Aussichtsturm und Plattform, die einen wunderbaren Blick auf die Weiten der Rhön und des Thüringer Waldes ermöglichen. Die Redoute, einst sowjetisches Offizierscasino, erfüllt nach nur fünfmonatiger Sanierung und Umbau alle modernen Anforderungen an eine voll spielfähige Bühne.
Südthüringen ist in diesem Jahr mit insgesamt acht Objekten in der Ausstellung und zum Tag der Architekturen vertreten. Dazu gehören der erweiterte und modernisierte Fardaybau der TU Ilmenau und der neu gestaltete Dorffriedhof in Dosdorf, das ist ein Ortsteil von Arnstadt. In Suhl dominiert der Neubau des Hauses der Wirtschaft, geplant und entworfen vom Schleusinger Büro von Dr. Hans-Gerd Schmidt, Präsident der Architektenkammer Thüringen. In Zentrumsnähe in Schmalkalden entstand ein modernes Ensemble mit 15 barrierefreien Eigentumswohnungen, Loggia oder Terrasse und Tiefgaragenplätzen. Die Beschreibung macht deutlich, was Wohnungseigentümer heute erwarten.
Zum Tag der Architekturen am 25./26. Juni sind alle 68 Bauwerke öffentlich zugänglich. Bauherren und Architekten führen und erläutern die Objekte. Die Internetseite der Architektenkammer Thüringen, eine App zum Tag der Architekturen sowie ein Flyer und die Dokumentation aller Objekte informieren ausführlich. Die Architekten und Bauherren erwarten am letzten Juni-Wochenende wieder viele neugierige Besucher.
Der Beitrag erschien zuerst im Feuilleton der Tageszeitung Freies Wort – als auffällige Randnotiz, wenigstens das.