Er förderte Walter Gropius und das Weimarer Bauhaus. Er gehörte zur geistigen und künstlerischen Elite seiner Zeit. Er war ein erfolgreicher Schriftsteller, Theater- und Rundfunkintendant. Das Stadtmuseum Weimar widmet Ernst Hardt eine fulminante Sonderausstellung. … mehr lesen
Hamlet ist verrückt. Oder spielt er das nur? Hamlet sinnt auf Rache. Tatsächlich? „Hamlet“ am Deutschen Nationaltheater Weimar quält sich und das Publikum. Premierennotizen von #derhofbeobachter. … mehr lesen
So ein Theater! Erfurter Stadträte kritisieren Kulturminister Benjamin Hoff heftig für seine Nachsicht gegenüber den Weimarer Nachbarn. Notizen über eine bemerkenswerte Vorstellung. … mehr lesen
Drei Stunden im Irrenhaus verbracht. Sie brüllen, kreischen, johlen und lassen die Hosen runter. Auf der Interimsbühne des Deutschen Nationaltheaters Weimar. Notizen über einen Alptraum nach Shakespeare. … mehr lesen
Das komplette Deutsche Nationaltheater zieht in Weimar in eine Interimsspielstätte um. Für die nächste Spielzeit sind 19 Premieren, 13 Konzerte, etliche Gastspiele und Gäste angekündigt. Generalintendant Hasko Weber macht Bau- und andere Pläne. … mehr lesen
Goethes „Faust“ auf der Bühne in Weimar ist immer etwas Besonderes. Hasko Weber und das Ensemble gewinnen mit dem zweiten Teil. Sie setzen auf die Macht der Bilder und die wachen Sinne der Betrachter. … mehr lesen
Selbstbewusst senden die Stadt und das Theater Erfurt ein Signal nach Weimar. Sie wollen mit dem Deutschen Nationaltheater enger, möglichst unter einem institutionellen Dach, zusammenarbeiten. … mehr lesen
Das Deutsche Nationaltheater und die Staatskapelle Weimar verteidigen ihre institutionelle und künstlerische Eigenständigkeit. Sie wollen sich gegenwärtig keinen Millimeter in Richtung Erfurt bewegen. … mehr lesen
Gackern ohne Ende? Eher nicht. Friedrich Dürrenmatt schreibt 1949 seine erste (ungeschichtliche) Komödie „Romulus der Große“. Am Deutschen Nationaltheater Weimar machen sie daraus eine unentschlossene Inszenierung. Schade. … mehr lesen
Den PR-Trick haben die Schreiberlinge durchschaut. Es ging nicht zuerst um die Kunst, sondern um die Kohle für das Deutsche Nationaltheater Weimar. Vier Millionen Euro zusätzlich müssen inszeniert werden, zumal mit einer neuen Hauptdarstellerin. … mehr lesen
Schillers „Wallenstein“ am Deutschen Nationaltheater in Weimar ist ein Wagnis. Kantige Charaktere. Macht, Liebe und Verrat. Menschliche Abgründe. „Wallenstein“ gewinnt in Weimar. Sehenswert. … mehr lesen
Gemeinsame Vorstellung heute Vormittag. Auftritt. Ansage. Abgang. Die Theater Erfurt und Weimar arbeiten künftig zusammen.
Ist das eine Nachricht von öffentlichem Interesse? Aber ja! Im städtischen Werkausschuss des Theaters Erfurt soll sogar Jubel ausgebrochen sein. „Im Anfang ist das Wort“, „Faust. Der Tragödie erster Teil“ kommt aus Weimar auf die Bretter des Theaters Erfurt. Das ist der Anfang am 15. Oktober 2014, wenn eine „neue Ära zwischen den Theatern beider Städte beginnt“, wie Erfurts Intendant Guy Montavon heute ein bisschen pathetisch plaudert. Sein Weimarer Kollege Hasko Weber spricht mit ernstem Ton von einer „Zusammenarbeit ja, unbedingt“ und sagt, „das muss man ausprobieren“.
Nach dem „Faust“ von Hasko Weber, einem Gastspiel mit fünf Vorstellungen, folgt der „Wallenstein“ von Weber in Kooperation mit Erfurt, gleich nach der Weimarer Premiere in Erfurt am 11. Februar 2015. Kooperation, das ist ein Schritt aufeinander zu. Das Budget wird aufgeteilt. Hasko Weber macht seine eigentliche Intention deutlich: „Wir wollen zusammen eine Produktion denken.“ Der nächste Schritt heißt Koproduktion.
Es geht nicht vordergründig ums Geld und wie viele Euro gespart oder künftig anders ausgegeben werden, wie einer aus der Medienmeute, dem ausgesuchten Publikum in Erfurt, den Intendanten einreden will. Es geht um die ernsthafte Absicht, eine Zusammenarbeit zu beginnen, die von beiden Häusern und den Menschen, die dort arbeiten, gewollt ist und akzeptiert wird. Und es geht darum, dem Publikum ein Angebot, zunächst in Erfurt, zu machen, das es bisher nicht gibt.
Die Künstler, die Kräfte hinter der Bühne, die Theaterleitungen gehen offen aufeinander zu, die Scharmützel der letzten 20 Jahre sind Geschichte. Bei Hasko Weber sowieso, Guy Montavon, das merkt man, leckt noch Wunden. Es geht auch um einen Mentalitätswandel und für Hasko Weber um die spannende Frage: Kommt Erfurter Publikum ins Erfurter Theater, wenn die Weimarer spielen? Ins Deutsche Nationaltheater Weimar fahren Erfurter Theatergänger, das war schon immer so. Aber, so Webers Hoffnung, kommt jetzt ein Erfurter Publikum ins Erfurter Theater, das sonst nicht den Weg nach Weimar findet?
Bis 2017, so lange läuft der Vertrag von Montavon, gehen die Gedankenspiele der beiden Intendanten. Eine gemeinsame Operninszenierung ist dabei, ein Austausch von Künstlern, aber die Orchester bleiben davon unberührt. Überhaupt, das macht Weber deutlich: „Die Identitäten beider Theater in ihren Städten ist unverzichtbar. Das ist ernst zu nehmen.“
Die Intendanten, das macht die kurze, gemeinsame Vorstellung am Vormittag deutlich, gehen ernsthaft, kollegial, ein wenig distanziert miteinander um, aber sie gehen aufeinander zu. Im Weimarer Theater, plaudert Herr Montavon dann doch noch aus dem Nähkästchen, werde er jetzt freundlich gegrüßt. (mip)
Nachtrag: Am 01.03.2014 veröffentlicht auf Papier und im Netz.