Wie sieht´s „bei Hempels unterm Sofa“ aus? Ein großes Durcheinander? Das herrscht offenbar in der Stadtverwaltung Erfurt. Denn die Stadtverwaltung, vertreten durch den Oberbürgermeister, hat jetzt den „beiderseitig unterzeichneten Dienstvertrag“ mit dem Theater-Generalintendanten gefunden.
… mehr lesenSchlagwortarchiv: Theater Erfurt
Controlling? Nicht vorgesehen | Theater Erfurt Update 1
Wie haben die beiden neuen Werkleiter des Theaters Erfurt ihre ersten 20 Arbeitstage erlebt? Die Frage des Vorsitzenden des Werkausschusses Theater, Steffen Präger, an Christine Exel und Malte Wasem stand gar nicht auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung am 21. Februar im Rathaus in Erfurt. Update über einen Theater- und Verwaltungsskandal.
… mehr lesenVerzögern. Vertuschen. Verhindern | Theater Erfurt 4_4
„Schnellstmöglich“. Was heißt das nur? „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse schnellstmöglich öffentlich zu machen.“ Den Beschluss des Werkausschusses Theater vom 31. Januar hat die Stadtverwaltung Erfurt, Oberbürgermeister und Kulturdezernent, 3 Wochen später immer noch nicht umgesetzt. Sie verzögern, vertuschen, verhindern, wo sie nur können.
… mehr lesenMillionen-Defizit. Millionen-Förderung | Theater Erfurt 3_4
Einerseits: 3 Millionen Euro Minus gemacht im letzten Jahr. Andererseits: Das Theater Erfurt wird mit über 20 Millionen Euro Steuergeld jedes Jahr gefördert. Wer schaut da hin? Was wird wofür ausgegeben?
… mehr lesenDruck und Misstrauen | Theater Erfurt 2_4
„Jetzt reicht´s!“, ruft erregt der langjährige Erfurter Stadtrat dem Oberbürgermeister auf offener Bühne ins Gesicht. Am Verwaltungschef scheint der emotionale Ausbruch abzuperlen. Später wird der OB selbstbewusst (oder selbstherrlich?) reagieren: „Ich habe in der Causa keine Fehler gemacht und mich korrekt verhalten.“
… mehr lesenVorwürfe: Sexuelle Gewalt und mehr | Theater Erfurt 1_4
Die trauen sich was. Stellen den „Gott“, pardon, den Generalintendanten, einfach so zur Rede. Herr M. sei ein Sexist? Der „General“ explodiert wie ein Vulkan, er müsse sich das nicht bieten lassen. Am liebsten hätte er den beiden jungen Menschen eine „gewatscht“.
… mehr lesen14 Tage nix tun. Ein 48-Stunden-Protokoll
18 Minuten. So lange dauert der öffentliche Teil der Sitzung des Werkausschusses Theater am Mittwoch Abend im großen Sitzungssaal des Erfurter Rathauses. Danach muss ich raus, ich bin der einzige Gast. Der nicht öffentliche Teil der Sitzung beginnt. Da geht es heftig zur Sache, höre ich danach.
… mehr lesenGeschlossene Vorstellung
Erst komme ich pünktlich und bin doch zu früh, dann bin ich zu spät dran. Der Werkausschuss (WA) Theater des Erfurter Stadtrates tagt hinter verschlossener Tür. Es geht lautstark zur Sache.
… mehr lesenSchweigen und Reden
Zwölf Fragen der bündnisgrünen Stadtratsfraktion. Und keine Antworten von Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Das war vorhersehbar.
… mehr lesenBlack Box Theater Erfurt
Einmal jährlich öffnet sich die Black Box. Dann muss der neugierige Schreiberling flugs seinen Hintern ins Rathaus der Landeshauptstadt Erfurt bewegen.
… mehr lesenGewinner. Und Verlierer?
Hej! Erfurt ist Weltkultur. Mehr geht nicht. Freudetrunken, überwältigt, glücklich sind die Macherinnen. Glückwunsch!
… mehr lesenTheaterdonner oder mehr?
Zwei Stadtratsausschüsse in Erfurt lehnen mehrheitlich mit den Stimmen von SPD und CDU den Theaterfinanzierungsvertrag mit dem Land ab. Die Stadtverwaltung soll nachverhandeln. Das Land sagt, es gibt nichts zu verhandeln. … mehr lesen
Trümmer, Trauma, Tatsachen
So ein Theater! Erfurter Stadträte kritisieren Kulturminister Benjamin Hoff heftig für seine Nachsicht gegenüber den Weimarer Nachbarn. Notizen über eine bemerkenswerte Vorstellung. … mehr lesen
„Wir können auch ablehnen“
Einen Vertragsentwurf gibt es noch nicht, aber Absichtserklärungen. Der Freistaat Thüringen will das Theater Erfurt zusätzlich fördern und finanziell entlasten. Dennoch sind Kulturpolitiker aller Erfurter Stadtratsfraktionen sehr enttäuscht. … mehr lesen
… für enge Zusammenarbeit
Selbstbewusst senden die Stadt und das Theater Erfurt ein Signal nach Weimar. Sie wollen mit dem Deutschen Nationaltheater enger, möglichst unter einem institutionellen Dach, zusammenarbeiten. … mehr lesen
Theater ist jeden Abend anders
Gräfin Terzky kommt auf Krücken. Die blöden Reime kommen nicht mehr vor. „Wallenstein“ aus Weimar gastiert am Theater Erfurt. … mehr lesen
Professoren und Doktoren über Kultur
Jetzt machen DREI Mitglieder der neuen Landesregierung KULTURpolitik in Thüringen. ZWEI von Ihnen sind heute Abend angekündigt, um über „Die Zukunft der Kultur in Thüringen“ zu öffentlich zu reden. … mehr lesen
Gewitterschlag mit Blitz und Donner
Gut gebrüllt, Herr Montavon! Denn Sie fühlen sich von mir beleidigt. Das muss ich aushalten. … mehr lesen
Herr Montavon wird jetzt freundlich gegrüßt
Gemeinsame Vorstellung heute Vormittag. Auftritt. Ansage. Abgang. Die Theater Erfurt und Weimar arbeiten künftig zusammen.
Ist das eine Nachricht von öffentlichem Interesse? Aber ja! Im städtischen Werkausschuss des Theaters Erfurt soll sogar Jubel ausgebrochen sein. „Im Anfang ist das Wort“, „Faust. Der Tragödie erster Teil“ kommt aus Weimar auf die Bretter des Theaters Erfurt. Das ist der Anfang am 15. Oktober 2014, wenn eine „neue Ära zwischen den Theatern beider Städte beginnt“, wie Erfurts Intendant Guy Montavon heute ein bisschen pathetisch plaudert. Sein Weimarer Kollege Hasko Weber spricht mit ernstem Ton von einer „Zusammenarbeit ja, unbedingt“ und sagt, „das muss man ausprobieren“.
Nach dem „Faust“ von Hasko Weber, einem Gastspiel mit fünf Vorstellungen, folgt der „Wallenstein“ von Weber in Kooperation mit Erfurt, gleich nach der Weimarer Premiere in Erfurt am 11. Februar 2015. Kooperation, das ist ein Schritt aufeinander zu. Das Budget wird aufgeteilt. Hasko Weber macht seine eigentliche Intention deutlich: „Wir wollen zusammen eine Produktion denken.“ Der nächste Schritt heißt Koproduktion.
Es geht nicht vordergründig ums Geld und wie viele Euro gespart oder künftig anders ausgegeben werden, wie einer aus der Medienmeute, dem ausgesuchten Publikum in Erfurt, den Intendanten einreden will. Es geht um die ernsthafte Absicht, eine Zusammenarbeit zu beginnen, die von beiden Häusern und den Menschen, die dort arbeiten, gewollt ist und akzeptiert wird. Und es geht darum, dem Publikum ein Angebot, zunächst in Erfurt, zu machen, das es bisher nicht gibt.
Die Künstler, die Kräfte hinter der Bühne, die Theaterleitungen gehen offen aufeinander zu, die Scharmützel der letzten 20 Jahre sind Geschichte. Bei Hasko Weber sowieso, Guy Montavon, das merkt man, leckt noch Wunden. Es geht auch um einen Mentalitätswandel und für Hasko Weber um die spannende Frage: Kommt Erfurter Publikum ins Erfurter Theater, wenn die Weimarer spielen? Ins Deutsche Nationaltheater Weimar fahren Erfurter Theatergänger, das war schon immer so. Aber, so Webers Hoffnung, kommt jetzt ein Erfurter Publikum ins Erfurter Theater, das sonst nicht den Weg nach Weimar findet?
Bis 2017, so lange läuft der Vertrag von Montavon, gehen die Gedankenspiele der beiden Intendanten. Eine gemeinsame Operninszenierung ist dabei, ein Austausch von Künstlern, aber die Orchester bleiben davon unberührt. Überhaupt, das macht Weber deutlich: „Die Identitäten beider Theater in ihren Städten ist unverzichtbar. Das ist ernst zu nehmen.“
Die Intendanten, das macht die kurze, gemeinsame Vorstellung am Vormittag deutlich, gehen ernsthaft, kollegial, ein wenig distanziert miteinander um, aber sie gehen aufeinander zu. Im Weimarer Theater, plaudert Herr Montavon dann doch noch aus dem Nähkästchen, werde er jetzt freundlich gegrüßt. (mip)
Nachtrag: Am 01.03.2014 veröffentlicht auf Papier und im Netz.