Vorsicht FAKULTATIV

Werbung und Wirklichkeit

Da habe ich mich verführen lassen. Und bin reingefallen. Auf das Werbeversprechen des Weimarer Reiseveranstalters vianova. Der ködert Kunden mit einer Sizilienreise und einem Ausflug auf die Liparischen Inseln.

FAKULTATIV heißt das Wort, das ich überlesen oder nicht bewußt wahrgenommen habe. Im Katalog auf Seite 79 steht unter dem 7. Tag: „Herrliche Aussichten bieten sich bei der heutigen Schifffahrt zu den Liparischen Inseln (fakult.). Lipari, die größte der Inseln, lädt mit seinen engen Gässchen zum Verweilen ein. Mit dem Schiff setzen Sie  dann zur Insel Vulcano über, die in der römischen Mythologie als die ‚Schmiede des Vulcanus’ galt.“ Das entscheidende Wort steht in Klammern (fakult.), ist auch noch abgekürzt und nicht fett hervorgehoben wie die Ausflugsziele im originalen Werbetext.

Auszug aus dem Reisekatalog, der 7. Tag.
Auszug aus dem Reisekatalog, der 7. Tag.  Screenshots: mip

Denn dieser Ausflug fand nicht statt. Er wurde unter fadenscheinigen Begründungen zwei Tage vorher abgesagt. Vermutlich sollte oder konnte der Ausflug auch nicht stattfinden. Denn keiner der anderen, der großen Reiseveranstalter, die von meinem Hotel in Sizilien aus eine vergleichbare Reise anboten, keiner hatte eine Schifffahrt nach Lipari und Vulcano im Programm.

FAKULTATIV bedeutet dem Wortsinn nach „möglich, aber nicht zwingend erforderlich, freiwillig“. Genau in diese Falle des Reiseveranstalters bin ich getappt. Selber schuld.

Der Weimarer Reiseveranstalter vianova hat mich also clever reingelegt.

Sonne, Wärme, ruhiges Meer. Leider keine Schifffahrt zu den Liparischen Inseln.
Sonne, Wärme, ruhiges Meer. Keine Schifffahrt zu den Liparischen Inseln. Foto: mip

Dabei sollte der Schifffausflug auf die Liparischen Inseln für mich der Höhepunkt der Reise werden. Ja, dieses Ausflugsversprechen gab den Ausschlag, die Sizilienreise insgesamt zu buchen. Der Reiseveranstalter kassierte den zusätzlichen Geldbetrag für den Ausflug bei Vertragsabschluss für die gesamte Reise gleich mit.

Also selber schuld, wenn ich (fakult.) im Reisekatalog nicht wahr- und ernstnehme.

Über die unerfreuliche Absage des Ausfluges habe ich mit der Geschäftsleitung von vianova und vor Ort mit der Reiseleiterin heftig gestritten. Öffentlich auf meiner Facebookseite, verlinkt mit vianova, und in Mails an den Geschäftsführer. Half alles nichts.

Die Reiseleiterin vor Ort erklärte irgendwann das Thema für erledigt. Der Geschäftsführer aus Weimar teilte via Mail freundlich geschäftsmäßig kühl mit, die Absage gehe in Ordnung.

Andere Reisende in beiden Reisegruppen waren auch stinksauer wie ich über die Absage des Ausfluges auf die Liparischen Inseln sowie die Reaktion der Reiseleiterin vor Ort und der Geschäftsleitung von vianova in Weimar.

Was lerne ich daraus? So ein Fehler, das Wörtchen FAKULTATIV zu überlesen, passiert mir nicht noch einmal. Deshalb dieser Erfahrungsbericht, um andere zu warnen, die sich auf eine schöne Reise freuen und Ausflüge (fakult.) buchen, die stattfinden können, aber nicht stattfinden müssen.

Kommentare zu “Werbung und Wirklichkeit”

  1. Hallo Michael,
    gut gemacht!

    PS: Ihr bekommt in den nächstwn Tagen die CD mit den Bildern, wir haben auch die besondere Müllabfuhr von meinem Nachbarn im Flieger bekommen.
    LG M&R

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