Großkünstler in Kleinstadt

Der Name Rembrandt klingt wie ein Donnerhall. Im Kunsthaus Apolda Avantgarde sind kleine Kunstwerke vom großen Künstler zu sehen. Die Leute kommen, um lustvoll zu schauen und zu staunen.

Er heißt mit ganzem Namen Rembrandt Harmensz van Rijn, lebte von 1606 bis 1669, ist ein weltweit bekannter Künstler. In Apolda zeigen sie grafische Blätter, kleine und mittlere Formate. Rembrandt ist ein Geschichtenerzähler. Aber keine Bange, mit Audioführer in der Ausstellung und / oder Katalog zur Ausstellung steigt jeder hinter die Geschichten.

„Der blinde Tobias
„Das Schiff der Fortuna“

Zum Beispiel „Der blinde Tobias“, das Blatt hat´s mir angetan (Warum nur?). Oder „Das Schiff der Fortuna“? Ein Blinder orientiert sich in seiner Welt. Ein Schiff fährt in eine Schlacht. Und immer wieder Rembrandt selbst. Im vorzüglichen Katalog werden die Geschichten „hinter den Bildern“ kurz erzählt.

Ein Tipp: Nehmen Sie sich Zeit für die rund 100 Blätter in der Ausstellung. Sie ist wie immer gut gehängt und sortiert nach Bildthemen und Räumen. Dazu kurze Wandtexte zu Leben und Werk von Rembrandt, zur Radiertechnik und was man sonst noch wissen muss.

Die meisten Blätter stammen aus der Sammlung der Akademie der bildenden Künste in Wien, einige aus der benachbarten Klassik Stiftung Weimar und anderen Sammlungen. Im Frühsommer 2019 sah ich in Wien eine ähnliche Ausstellung mit Rembrandt-Blättern aus den Akademie-Beständen. Die ganz großen Formate und Ölbilder von Rembrandt sind im Rijks Museum in Amsterdam ausgestellt, darunter die berühmte „Nachtwache“. Das Super-Gemälde wurde bei meinem Besuch vor 2 Jahren gerade restauriert, mitten im großen Ausstellungssaal, abgeschirmt hinter Glaswänden.

Amsterdam, Rijks Museum, „Die Nachtwache“ wird restauriert. Besuch 2022.
Amsterdam, Rembrandthuis. Besuch 2022.

Von Thüringen bzw. Erfurt ist Amsterdam mit dem ICE (wenn er fährt) in nur 6 Stunden erreichbar. Nebenan vom Rijks Museum steht das Van-Gogh-Museum mit Dutzenden Originalen von Vincent. Das ist die reine Augenlust, anders als jede digitale Kopie.

In Apolda begrüßten die Veranstalter „zur Halbzeit“ den 7.500-sten Besucher in der Ausstellung. Die Resonanz ist gut, ja erstaunlich. Die Leute lechzen nach Weltkunst. Wenn sie noch gut präsentiert und vermittelt wird, wie in Apolda, lohnt es sich allemal.

Die Ausstellung „Rembrandt. Meisterwerke der Radierkunst“ kann ich nur empfehlen.

Im Kunsthaus Apolda Radierungen von Rembrandt. Fotos: miplotex

WO WAS WIE???
Mit der Regionalbahn nach Apolda
Wenige Meter zu Fuß ins Kunsthaus Apolda Avantgarde in der Bahnhofstraße 42
Geöffnet bis 28.4.2024 von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr
Eintritt 2 bis 20 Euro für Schüler, Erwachsene, Familien, ermäßigt
Katalog mit Reproduktionen und kurzen Geschichten hat 144 Seiten für 20 Euro

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