Das KEKS ist gebacken. Wie geht es weiter? Auf der Veste Heldburg hörten rund 90 Kulturakteure, Politiker und Verwalter konkrete und wolkige Worte über ein Kulturkonzept für Südthüringen. Unklar bleibt: Welche Taten folgen? … mehr lesen
Schlagwortarchiv: Thüringen
Kulturpolitiker in der Konsensfalle
Sie tauchen endlich auf und erklären öffentlich, was sie wollen. Der neue Thüringer Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff sowie Kulturpolitiker der Landtagsfraktionen beziehen vor Publikum in Weimar und Erfurt Position. … mehr lesen
Weimar arbeitet am Image
Ärgern über mich selbst. Aufregen über eine betriebsame Aktion. Ein junger Polizist erklärt mir tapfer, warum ich 20 Euro Verwarnungsgeld zahlen soll.
Gesicht zeigen ist nicht angesagt
Der neue Kulturminister war angefragt. Seine Staatssekretärin kam in Vertretung nicht. Der Oberbürgermeister war angekündigt. Er war abwesend. Eine Vernissage in Erfurt sagt viel über das Verhältnis von Politikern zur zeitgenössischen Kunst und Künstlern.
„Keine öffentliche Unterrichtung“
Der neue Kulturminister Thüringens traf sich erstmals mit der Spitze des Kulturrates Thüringen zum Gespräch. Und hinterher gab’s nichts zu sagen. … mehr lesen
Bernd Kauffmann, der Unruhestifter
In der „Rubrik Schnee von gestern“ veröffentliche ich Texte, die ich irgendwann über irgendwen und irgendwas mal geschrieben habe. Sie sind in irgendwelchen Archiven deponiert und hier ans Licht geholt.
Bernd Kauffmann feiert heute seinen 70. Geburtstag. Der Unruhestifter hat von 1992 bis 2001 das kleine Weimar und das kleinteilige Thüringen verändert. Ein bisschen.
Die beiden Texte erschienen im Mai 2001 in der Tageszeitung Freies Wort. … mehr lesen
„Kultur ist die Zukunft Thüringens“
Rot-Rot-Grün will das Kulturressort künftig in der Thüringer Staatskanzlei ansiedeln, geführt von einer Staatssekretärin oder einem Staatssekretär im Kabinettsrang. Was ist davon zu halten? … mehr lesen
Kultur spielt ´ne nette Nebenrolle
Wünschen. Träumen. Aufwachen.
Nach der Lektüre des Koalitionsvertrages ist klar: Das weite Feld der Kultur spielt in der angekündigten Politik von Rot-Rot-Grün in Thüringen eine nette Nebenrolle. … mehr lesen
Wünsch dir was und schwarze Null
Schweres Stück Arbeit, der Koalitionsvertrag von Rot-Rot-Grün in Thüringen. Schwere Lektüre, weil inhaltlich vieles abstrakt bleibt und sprachlich …, na ja. Überraschend, weil am Ende, auf Seite 99 des Vertrages, der entscheidende Satz steht. … mehr lesen
Informieren und spekulieren
In 24 Stunden veröffentlichen Rot-Rot-Grün in Thüringen den Koalitionsvertrag. Gestern Abend sprach Bodo Ramelow vor ca. 300 Studierenden in Erfurt schon mal über Inhalte des Regierungsprogramms. Journalisten-Kollegen aus Thüringer Redaktionen habe ich nicht gesehen. … mehr lesen
Spuren suchen und Drachen fliegen
Im ältesten Teil Thüringens. Weiter Blick. Aufrechter Gang. Komischer Vogel. Und immer wieder alte Mauern. Unterwegs im Drei-Gleichen-Gebiet. … mehr lesen
Kulturressort in Staatskanzlei?
Wir haben gezwitschert und Bodo Ramelow bestätigte: Das Kulturessort plus Medien soll künftig in die Thüringer Staatskanzlei integriert werden. Ein Zwischenruf. … mehr lesen
Noch nie so viele Zeitungsleser
Der Chefredakteur der TA hat hart recherchiert und gezählt. Noch nie hatte seine Zeitung so viele Leser und Clicks im Netz. Da machen wir mal `ne Gegenrecherche. … mehr lesen
Tageszeitungen in Thüringen: Weniger produzieren mehr
Sie sind genervt und reden sich ihre Welt schön. Drei Chefs von Thüringer Tageszeitungen sitzen diese Woche am Medienstammtisch des DJV Thüringen in Erfurt und reden übers Geschäft. Zuhörer und Zwischenrufer in der Runde kommen vom öffentlichen-rechtlichen und privaten Rundfunk, aus der Landesregierung, von Pressestellen, aus der Uni Erfurt, sind Journalisten aller Medien.
Die Zeitungschefs sind genervt über Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart und seine steilen Thesen, weil der und andere die Branche schlecht reden. Denn die Zeitungswelt, zumindest in Thüringen, ist schön, bunt, vielfältig. Ja, ganz richtig: hier herrschen Themen- und Meinungsvielfalt. Die Tageszeitungen „bemühen sich um eine eigene Handschrift“, sagt einer. Zeitungskrise? Aber nein. Na ja, die Journalisten müssen schon ein bisschen mehr arbeiten und sich umstellen.
Aus den Redaktionen raunt es: Weniger produzieren mehr. Weniger Journalisten recherchieren und schreiben mehr Beiträge, produzieren mehr Zeitungsseiten, arbeiten länger und intensiver. Denn die Rendite in den Zeitungshäusern stimmt nach wie vor. Also 25 Prozent, wie bei manchen Banken vor der Krise. Oder nur fünf, wie einer meint? Der Jenaer Medienökonom Wolfgang Seufert hat gerade festgestellt: Seit 2006 haben sich die Verlagsüberschüsse verdoppelt, weil die Lohnkosten unterdurchschnittlich gestiegen und die Produktivität pro Kopf (Journalist) gestiegen ist.
Egon Olsen selig hatte immer einen Plan, um seinen nächsten Coup zu starten. Und die Zeitungschefs? Die reden viel übers Geschäft und wenig übers Blattmachen. Wann ist ein Thema heute ein Thema für die Zeitung? Was ist eine gute Geschichte? Was macht heute eine Zeitung aus? Einer der Chefredakteure sagt: „Die Zeitung ist immer gleich groß“, und sie erscheint alle 24 Stunden. Der lebt noch in der analogen Welt und bleiernen Zeit. Nee, stimmt nicht. Minuten später schwafelt er vom Channel-Manager. Hat doch schon mal was von der digitalen Welt und vom Internet gehört.
Die Thüringer Tageszeitungen sind im Netz, na klar. Die drei aus dem Süden des Landes sind „insuedthueringen.de“ online, aber die Zeitungen tragen andere Namen. Die Bezahlschranke hat sich letzten Herbst gesenkt, bisher 650 Abonnenten ist das einige Euro im Monat zusätzlich wert. Die drei großen Zeitungen aus dem Essener Konzern sind mit ihren jeweiligen Namen und Farben online, auch wenn es auf den Seiten tüchtig durcheinander geht und vieles gleich ist. Macht in Zukunft eine Zeitung im Netz und auf Papier, handwerklich gut, aktuell, vielfältig bei Themen und Meinungen.
Die großen Chefs in Essen haben die Zukunft im Blick, kündigten sie gestern in ihrer „Freitags-Mail“ an. Sie wollen „ein Zeitungsboard etablieren, in dem die Weichen für die Zukunft des Zeitungsbereichs gestellt werden.“ Sie sollten mal die Journalisten fragen, die täglich Zeitung machen. Weniger produzieren mehr. Das ist die Gegenwart. War das nicht mal so ein Spruch aus der alten Kiste? Das Ergebnis ist bekannt. Das Land ging unter. (mip)